Pferde

Zahnbehandlungen beim Pferd

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Bei der heutigen Haltungsform unserer Pferde muss eines der Hauptaugenmerke auf das Gebiss gelegt werden. Das Pferdegebiss ist für die Verarbeitung von Rauhfutter geschaffen. Das Pferd in der freien Wildbahn ist den ganzen Tag beschäftigt nach hartem Steppengrass zu suchen und dieses zu zermahlen.

Unser modernes Pferd hingegen frisst:
– Mehrmals wenig Kraftfutter (verminderte Kautätigkeit)
– energiereiches Futter (Zucker, weiches Gras, weiches, wenig strukturiertes Heu)
– Nur wenige Stunden pro Tag Raufutter

Unsere domestizierten Pferde werden älter als in freier Wildbahn.

Unsere Fütterung führt dann oft zu einer nicht ausreichenden bzw. ungleichmässigen Zahnabnutzung. Es ist deshalb wichtig, die Zähne seines Pferdes regelmässig, am besten anlässlich des jährlichen Impftermines, kontrollieren zu lassen.

Grundsätzlich ist zu bemerken, dass Pferde auch mit Zahnschmerzen häufig noch fressen.

Das junge Pferd wechselt 24 Zähne im Alter von 2 ½ bis 4 ½ Jahre. Durch die Kontrolle und Behandlung in diesem Zeitraum kann man viele Stellungsfehler beheben sowie Spätfolgen und grössere Korrekturen verhindern.

Hat ein Pferd Zahnschmerzen oder ist der Unterkiefer blockiert (verminderte Seitwärts und Vorwärtsbewegung) führt dies zu Schmerzen im Kiefergelenk und der Kaumuskulatur. Daraus resultieren Verspannungen im Genick bis hin zum Rücken. Vielfach sind es Rittigkeitsprobleme, die schlussendlich zur Zahnkontrolle führen.

Die Zahnbehandlung verfolgt verschiedene Ziele:

  • Entfernen von Spitzen, Haken und Rampen
  • Gleichmässigen und guter Kontakt der Backenzähne herstellen
  • Evtl. Schneidezähne kürzen und Winkel anpassen
  • Wolfszähne entfernen (Reitpferd)

Zahnprobleme und deren Ursachen

Backenzähne:
Spitzen, Haken, Rampen, Milchzahnkappen (1. bis 3. Backenzahn)
Wellen-, Stufen-, und Scherengebiss
Fehlerhafte Winkelung der Backenzahnreihe
Frakturen, Karies, Parodontose, Zahnwurzelinfektionen

Wolfszähne:
In Gebisslage, blinde Wolfszähne (unter der Schleimhaut), abgebrochen Wolfszähne

Schneidezähne:
Zu lang und steiler Winkel
Unkorrekte Linie der Schneidezähne (schief oder gebogen)
Milchzahnkappen, Frakturen, Karies, Parodontose
Zahnstein, Zahnfleischentzündungen, Überbiss, Unterbiss

Hengstzähne:
Zu lang und scharf Durchbruch beim jungen Pferd kann schmerzhaft sein. Abgebrochene oder zu stark gekürzte Hengstzähne mit nachfolgender Pulpitis (Entzündung Wurzelhöhle) oder Infektion

Milchzähne:
Unregelmässigkeiten im Zahnwechsel
Festsitzende Milchzahnkappen
Milchzahnsplitter

Wie erkennt man Zahnprobleme beim Pferd

  • Fressunlust, gestörtes Fressverhalten
  • Abnorme Kaubewegung, Wickel kauen
  • Abmagerung, schlechtes Fell
  • Häufige Koliksymptome
  • Leistungsabfall
  • Speicheln, Stinkender Maulgeruch
  • Verhaltensstörungen (Aggressiv, apathisch)
  • Headshaking (Kopfschütteln)
  • Wiederholte Schlundverstopfung
  • Stinkender Nasenausfluss
  • Konturstörungen am Kopf
  • Rittigkeitsprobleme
  • Rückenprobleme

 Wie wird eine Behandlung durchgeführt?
Für eine gründliche Zahnbehandlung brauchte es ein Maulgatter, gute Lichtquelle und eine Sedation.
Die Behandlung wird mit Handraspeln oder verschiedenen maschinellen Aufsätzen durchgeführt.

Eine Behandlung am unsediertem Pferd stellt ein Risiko für Pferd und Tierarzt dar. Die Anwendung einer Sedation ist unabhängig vom Charakter eines Pferdes. Auch von einem « lieben » Pferd kann man nicht erwarten, dass es sich bei Schmerzen nicht wehrt. Korrekturen an den letzten Backenzähnen sind für das Pferd meist sehr unangenehm aber ein Zeichen für eine gründliche und seriöse Zahnbehandlung.
Zahnbehandlungen mit einer Maschine sollten unter Sichtkontrolle oder Handführung vorgenommen werden. Sie bekommen von uns ein Zahnbefundblatt, auf welchem alle festgestellten Befunde dokumentiert sind.

Instrumente:
Die Behandlung wird mit Handraspeln und verschiedenen maschinellen Aufsätzen durchgeführt. Der Gebrauch der maschinellen Spezialinstrumente erlaubt uns eine genaue und schleimhautschonende Arbeit auszuführen.

Die endoskopische Untersuchung

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4-2-1-im-pic_190px-5645Bei der Endoskopie werden der untere und obere Atemtrakt direkt angeschaut. Dabei können Veränderungen direkt beurteilt werden. Zusätzlich können Proben zur Untersuchung entnommen werden.

Wann sollte ein Pferd endoskopisch untersucht werden?

Bei folgenden Problemen ist dies angezeigt:

  • chronischer Husten
  • länger andauernder Nasenausfluss
  • ungewöhnliche Atemgeräusche
  • Futterbestandteile kommen zur Nase heraus
  • wiederkehrendes Nasenbluten

Stammzellentherapie beim Pferd

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Seit längerer Zeit arbeiten wir bei Arthrosen und Sehnenschäden mit Stammzellentherapie – dies mit guten Erfolgen. Die Behandlung von Sehnenschäden erfordert viel Zeit und Schonung des Pferdes. Die Heilungsphase kann nicht wesentlich verkürzt werden, aber das Sehnengewebe regeneriert deutlich besser.

Bei der Vet Cell Europe Stammzellentherapie werden aus dem Fettgewebe ihres Pferdes sogenannte somatische Stammzellen gewonnen. Dabei handelt es sich nicht um Zellen, welche einen ganzen Organismus wiederherstellen können, sondern um Zellen, welche sich in Knochen, Knorpel, Bänder, Sehnen und ähnliches Gewebe verwandeln können. Dies wird bei der Vet Cell Europe Therapie ausgenutzt, um Knorpel- und Sehnen/Bänderschäden zu regenerieren. Die Entnahme des Fettgewebes wird unter Lokalanästhesie und ggf. einer leichten Sedation und unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Das Fettgewebe wird daraufhin in ein Transportmedium verbracht und per Eilkurier ins Vet Cell Europe Stammzellenlabor gesandt. Im Labor werden die Stammzellen von den anderen Zellen isoliert, gereinigt und aufbereitet. Je nach Art und Schweregrad der Erkrankung dauert der Prosses dieser Vorbereitungen 5-8 Tage. Per Eilsendung werden die Stammzellen danach Ihrem Tierarzt zugesandt, durch welchen sie direkt ins Gelenk oder Gewebe des Patienten injiziert werden.

Bekannte Anwendungsgebiete beim Pferd:

  • Osteoarthrosen
  • Arthritis/Polyarthritis
  • Osteochondrosen (meist im Zusammenhang mit Entfernung von Knorpelfragmenten)
  • Risse/Teilrisse von Sehnen und Bändern
  • Frakturen
  • Erkrankungen innerer Organe

Akuter Sehnenschaden der oberflächlichen Beugesehne:

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Der ausgeheilte Defekt nach einer Stammzellentherapie, 15 Wochen später

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Der Defekt im Ultraschall

 

Die Fettentnahme zur Stammzellgewinnung beim Pferd findet in der Regel unter Sedation und zusätzlicher Lokalanästesie (örtliche Betäubung am Entnahmeort) statt. Dabei bleibt das Tier aufrecht stehen und kann nach ca. 1 Std. wieder seinem täglichen Ablauf folgen. Geeignete Fettreserven beim Pferd befinden sich im Gesässbereich, rechts und links der Schweifrübe. Zur Entnahme wird diese Lokalität nach der Anästhesie operationsfähig vorbereitet und ein Schnitt von 5 Millimetern zur Einführung der speziellen Kanüle öffnet den Zugang zum subkutanen Fettgeweb, welches zur Stammzellenaufbereitung benötigt wird.

Weitere Informationen finden Sie unter: Vet Cell Europe